Dümmer geht’s nimmer: Wie die Tagesschau meldet, hat sich auf der Karawanken-Autobahn (A11) in Kärnten ein Stau von 7 Kilometer Länge gebildet. Eigentlich überhaupt nichts Ungewöhnliches zur Urlaubszeit. Doch nicht in diesem Fall.
Denn die Schuld für den unfreiwilligen Stillstand der Urlauber, die auf dem Weg nach Süden sind, trägt Putin, weshalb die Redaktion auch die Überschrift „Putin sorgt für Stau“ gewählt hat. Der russische Präsident ist nämlich auf Staatsbesuch in Slowenien. Das hat Sicherheitsvorkehrungen zur Folge, wie die Sperrung des Tunnels. Eigentlich auch nichts Ungewöhnliches, wenn man sich einmal an den letzten Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten in Hannover zurück erinnert. Anlieger durften da nicht mal am Fenster der eigenen Wohnung stehen, um nicht Gefahr zu laufen, von einem Sicherheitscowboy auf der gegenüberliegenden Straßenseite ins Visiert genommen zu werden.
Aber egal. Putin ist ja ein ganz anderer Fall. Er sorgt für einen 7 Kilometer langen Stau mitten in der Urlaubszeit. Geht’s noch? Nur, wer hat eigentlich den mit 14 Kilometer rund doppelt so langen Stau am Gotthard-Tunnel in der Schweiz verursacht, der in der Meldung auch beschrieben ist? Putin wohl nicht. Das wäre dann nämlich noch prominenter platziert worden.
JUL
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.